F.A.C. FronteAcciaioCromato

F.A.C.

FronteAcciaioCromato - Chromstahlfront - kurz und bündig

Nach vielen Versuchen und Jahrzehnten, dem anderen mit vermeintlich besser durchdachten, stimmig in Form und Esthetik vollendeten Werken zu imponieren, (welches auf lange Sicht in unserer liebevollen Paarbeziehung sehr ermüdend und gefährlich seien muss) haben wir freudig die Entscheidung getroffen, individuell vorgetäuschten künstlerischen Selbstmord zu begehen. Wir gründeten 2015 offiziell und mit allen Konsequenzen die Fronteacciaiocromato, kurz F.A.C. und sind seitdem rückwirkend unter diesem Synonym unterwegs. Der Kreativität kein großer Wurf ist diese Namensgebung eine Kombination unserer Nachnamen mit einer kämpferisch, rebellisch und verqueren Ergänzung- FRONTE. Lautschrifttechnisch durchaus eine Grundhaltung von uns wiederspiegelt und daher in unserem Sinne. Ein anderer und wichtiger Aspekt ist, das wir daran erinnert werden, unseren Partnern und Kombattanten die Stirn zu bieten und nicht der Versuchung zu verfallen Lato B hochzuhalten, auch wenns schwerfällt. Eines der Absichten der F.A.C. soll sein, das bestmögliche aus uns beiden herauszuholen und darueber hinaus eine Eigendynamik zu ermöglichen, die uns bestenfalls dort hinführt, wo wir bis dato noch nicht und niemals waren. Darüber hinaus soll die F.A.C. auch als eigenes Ding erwachsen, eine Geschichte, ja Persönlichkeit erlangen. Sie ist zwar aus uns hervorgegangen, aber nicht auf uns begrenzt.

Fuck the F.A.C. !

Es ist zwar falsch immer nur dagegen zu sein, in unserer Zeit ist dem Mitläufer und Arschleckertum aber überproportional verbreitet, besonders in unserem Ereignishorizont, welchen man zwar ändern und erweitern könnte, was aber nichts weiter als die Flucht nach vorn darstellt. Die Flucht nach vorn ist ein verzweifelt letztes Mittel um der Scheiße zu entfliehen. Wir wollen so lange darin herumstochern, bis es so stinkt das andere uns helfen den Mist wegzuwischen. Nur Mut! Keinen falschen Respekt. Der Kunstapparat ist zu fett geworden. Der Elfenbeinturm ist voll. Gott ist immer noch Tod. Gekocht wird nur mit Wasser.

Eine der größten Begebenheiten die der FAC auf den Sack gehen, ist auf den Punkt gebracht die

ARROGANZ der Verstandbegabten.

Wir wollen das nicht. Das der ausgebildete Künstler immer schon und heutzutage das schwächste Glied der Kette im Kulturbetrieb ist, gegeneinander ausgespielt und in Schubladen gequetscht, ist nicht unser.

Jaja...Geld ist scheiße und Kapitalismus ist schlecht, aber darum geht es nicht. Wir wollen euch was verkaufen, Koks und Kaviar soll auch unser sein, die Frage wie ist entscheidend. Wir wollen ünabhängiger gegenüber den verkackten Spekulanten, Kuratoren und Galeristen sein. Es gibt gute, sehr gute und fähige Kunstförderer, die es verstanden haben, normalerweise werden die aber schnell vom Feuilleton weggebissen oder einfacher, ignoriert. 

Heil dir Selbstvermarktung!

Heil dir Selbstvermarktung!

Heil dir Selbstvermarktung!

Wer am lautesten schreit, gewinnt!

Fünf Prozent der bildenden Künstler können von ihrer Kunst nach dem Studium leben, der Rest ist Ausschuss, fällt hinten runter.

5% von 95% guter Wirkungsgrad, optimale Investition. F.A.C. ist sich diesem Problem bewusst, wir zittern, die Armut, sie ruft! Da aber geteilte Freude halbe Freude ist, werden wir standhaft und Stolz das kommende meistern und Stück für Stück die Stöcke aus dem Arsch der anderen ziehen! 

F.A.C. war Republikflüchtling. Raus aus Reich! Alter! Diese Entscheidung brachte uns gute zehn Jahre der einigermassen ungestörten Entfaltung, umgeben von Leuten dessen Witze wir nie verstanden, Italia! Oberfläche, Benutzerfreundlichkeit und Ambiente voll in unserem Sinne, wir blieben. Da F.A.C. wie so viele im Punk debütierte, im guten Deutschpunk der letzten korrumpierten Generation der späten 90er, hielten wir uns nicht lange mit der traditionellen Skulptur auf, (Arbeitstechniken und Masturbationsvorlagen ausgeschlossen) und besannen uns auf unsere Kernkompetenz, die „ICH-HAU-DIR-IN-DIE-FRESSE  Plastik“ Was bedeutet das ?

 

 Fünf Richtlinien in Reinform:

 

  •   I.    Erst süß und dann sauer.
  •   II.   M.C. soll unsere Nutte sein.
  •   III.  Pink Sucks.    
  •   IV. So schnell ist der Ofen aus.
  •   V. Nüchtern betrachtet ist besoffen besser.  

 

In unserer schönen, neuen, bunten Welt, wo nur die Verpackung zählt, versuchen wir dieses Prinzip, dieses sehr, sehr gute Prinzip, für uns zu nutzen. Auf den ersten Blick soll die Plastik ködern, locken...mit grellen Bonbonfarben auf menthalen Raubzug um die Aufmerksamkeit der Passanten ringen. Dem Feuersalamander gleich, zieht F.A.C. langsam seine Runden und verarscht den Betrachter dahingehend, dass wir nicht giftig, sind sondern uns einer plumpen Wahrheit hingegeben, dem gefächerten Spiel zwischen Selbstbetrug und Sinneswandel, jedoch dem Standpunkt immer verpflichtend. Wir sind die verlorene FAT-MAN, ob explosiv oder nicht, wichtig wird nur der Mythos sein. Kaboomm!

 

I.

Erst lachen und spotten, verniedlichen, mitgenommen werden auf den Weg der dir die Deutungshoheit verspricht, du urteilst, analysierst, machst dir den ein oder anderen Reim auf die Sache, die Kunst, sie gafft dich an aus ihren leeren Höhlen und dann, vielleicht, wenn du nicht aufpasst, reißt sie dich aus deiner Komfortzone heraus und du musst viel Kraft aufwenden, um das wieder zu verdrängen. Dennoch fühlst du dich überlegen, was will die schon, was kann die schon, die Kunst. Wer zu lange auf Zucker lutscht der wird versauern, das ist versprochen. Wie kannst du das Ertragen und auch noch auf Dauer? Wir wollen alle die Candys für uns und unsere Lieben. Warum verknüpft man das Schöne mit der bitteren Qual der lausigen Scheiße die zwischen uns und dem eigentlichen Sinn liegen mag? Eigentlich ist es ganz einfach, die Dosis. Versuche einmal für einen Tag nur lachend und freudig durch die Matrix zu schlurfen, nüchtern versteht sich. Gut, einfach. Dann probiere es für eine Woche. Klappt nicht!

Kunst wird oft als Antidepressivum missbraucht, das wird ihr nicht gerecht. Genauso wenig muss Kunst immer zu tiefsinnigen Gedankengängen anregen. Ein gut gemachter Dildo bestätigt uns darin. F.A.C. versucht beides in Ihren Arbeiten zu verbinden, die bla bla bla, manchmal klappt es, meistens passiert nix. Die chinesische Küche ist da unter Umständen schon weiter.

 

II.

M.C. :  Kermit, ein amphibischer Kinderstar sagte einmal:

„Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters, doch manchmal ist es nötig, dem dummen oder uninformierten Betrachter ein blaues Auge zu verpassen“.

Damit trifft er es auf den Punkt, danach wollen wir uns messen lassen. Plumpe Provokation, so mit Hitler und Kinder fressen oder so, haben wir immer für fragwürdig gehalten. Man kriegt viele Leute nicht (mehr) mit allzu blöden Parolen oder stilistischen Zwangsmaßnahmen. Okay Okay, jung waren wir alle mal (ab 35 Jahren werden die Jungen erträglicher) und Spaß machts ja auch dem vermeintlich Bösen seine Ausgeburten um die Ohren zu dreschen, aber wir halten zu der schnöden Subtilität M.Cs. Er traf und trifft mit seinen Arbeiten und Aktionen mitten in unseren Denkbaukasten, er inspiriert, gibt, vergibt und streut Hoffnung auf unser doofes Dasein. Wenn Ficken Leben ist, soll er unsere Nutte sein! Wir wollen nicht drauf eingehen was er alles Geiles in die Welt gesetzt hat, das WIE ist entscheidend für uns, und mit wem. An dieser Stelle auch ein großes Kompliment von unserer Seite für seine Realität der Herkunft! Die authentische verspielte FUCK OFF Haltung die er an den Tag legt, wärmt unsere Seele. Sie lässt uns an den Marktkonformen Kunstmarktsmombies jedes Mal ein mentales Exempel statuieren. Seltsam nur, dass auch seine Arbeiten nun für Millionenbeträge über die Theke gehen, er hat es verdient. Das in einem so auf seine Kunstgeschichte versessenen Land wie Italien, das so stolz auf seine Renaissance, seine Klassik, seine Schönheit als solches ist, jemand wie M.C. eine Mehrheit der ArtLover regelmäßig zur Weißglut treibt, zeigt unserer Meinung nach, dass trotz vieler Widerstände dennoch große Avantgardisten heute aus Italien kommen können. Das Alte, schon dagewesene hat natürlich unseren Respekt, andere Lebenswelten und Träume, Propaganda und Schäume sind das was uns ausmacht. Multiversen unserer Herkunft haben nur einen schwerwiegenden Nachteil, sie sind weit weg, sie sind ALT. Deine und unsere Welten sind anders. So denn M.C, da wir nun mal dich zu einem Vorbild erkoren haben, sind wir zu einer kritischen Beurteilung nicht in der Lage, wollen wir auch nicht! M.C. wir küssen dich!

 

III.

>PINK< Annäherung an unsere Lebensphilosophie.

„Pinkifizierung“ ist weit mehr als die Ausstaffierung kleiner Pussys, Tussies und Gender zu überhöhten Preisen. Sie ist weit mehr als die Trikotfarbe von Palermo. Wir dürfen nicht vergessen das PINK die erste Farbe überhaupt ist, die wir mit unseren Augen erblicken, und zwar von innen! Wenn du PINK unterwegs bist, ist es die Farbe die dir vermutlich überall auf unserem überlaufenden Planeten ein Lächeln generiert. Dass musst du nutzen! Und zwar zu deinem absoluten Vorteil. Die sexuelle Variante ergibt sich allerdings einfach aus dem Farbenkanon auf Grundschulniveau. Die Unschuld vom Lande (oder auch der Stadt) nach Ihrer ersten Penetration. Langweilig. Entscheidender ist die Tatsache, dass damit die Fundamentierung der Unterwerfung im herkömmlichen Sinne beginnt. PINK ist leider keine starke Farbe. Das Reinzusteckende ist bei uns höherwertiger als das Reinsteckende, ein sehr maskuliner Kodex, denn ja, ohne Schlüssel öffnet sich kein Schloss. Die Frage, ob man dann lieber draußen bleiben sollte stellen wir in diesem Zusammenhang nicht. PINK ist eine leider völlig unterbewertetet. Wer von euch, der keine Repliken seiner selbst zuhause hat oder/und Hello Kitty & Prinzessin Lillifee mag, hat das grelle Weissrot um sich herum jetzt vor Augen? Genau! Das werden wir ändern! Wir werden die kleinen Prinzessinnen bestehlen, da eh Farbenblind bis ins Teenageralter! Der militärisch, industrielle Komplex hat unserer Meinung völlig zu Unrecht festgelegt, das kleine schwanzlose Geschöpfe quasi Ihren Markenkern über unsere Lieblingsfarbe zu definieren haben!

PINK SUCKS FOREVER!

 

IV.

Was ist, wenn alle Friedhöfe schon voll sind mit den Leuten, die wussten, dass ohne sie die Welt nicht leben könnte? Sich seinen Platz aus unserer postkriegerischen Gesellschaft herauszubeißen, ist mit immer mehr professioneller Arbeit, Vorbereitung, Selbstkasteiung und Schokolade verbunden. Die EIN KIND Politik der Kreativschaffenden hat Ihren Zenit schon überschritten, wir sind gefallen. Das wir durch unsere ewige gottgegebene Konkurrenz schon lange den Blick aufs wesentliche verloren haben, wozu auch und vor alledem gehört, sich nicht wie die Karnickel zu vermehren, wird uns nicht vor Strafe schützen. Mein Körper ist mein Tempel, Liebe deinen nächsten wie dich selbst, die zehn gutgemeinten Ratschläge, alles Sachen, die wir tagtäglich rauf und runter beten sollen, und uns doch lieber wie die Säue im Schlamm wälzen. Die Mehrheit von uns würd wohl ohne Umschweife zugeben müssen, das wir’s verkackt haben. Sodann…unsere Weltanschauung. Es soll gar nicht so schlecht sein, einigen Errungenschaften der Zivilisation zu entsagen, nur so viel natürlich sich ohne ein schlechtes Gewissen im Schlamm ficken zu können. Im Großen und im Kleinen, in der Fehde, in der Liebe wird immer mit den gleichen Waffen gefochten. Diese Todsünden unsere Menschwerdung!

 

Phrase zur Erquickung:

Treibe dein Leben, Treibe deinen Lieben, füttere den scheiss Hund!

 

Phrase zur Erquickung:

FickenFickenFickenFickenFickenFickenFickenFickenFickenFickenFicken

 

V.

Rausch! Rausch! Rausch!

Die Kunst des exzessiven Trinkens ist, es so lange wie möglich heraus zu zögern. Überleben um eines Tages vielleicht trockener Alkoholiker als Status anzugeben. Unter Volllast versteht sich. Wenn deine Liebe zerbricht, deine Jugend vergeht, die Gesundheit entgleitet, der unbeugsame Wille jenem Zustand zu frönen nie schwindet... versuche dich bloß nicht zu wehren, glücklich wirst du so nimmer mehr.

Du musst dir C2H5OH mit Disziplin und geplanten Katertagen unterwerfen, sonst frisst er dich auf. Dennoch ist der kleine TROLL ein gern gesehener Gast und unabdingbar mit unserer Kreativität verbunden. Wenn wir nicht ständig besoffen gewesen wären, wären wir nicht dort, wo wir heute sind. PINK und RAUSCH ergänzen sich prächtig (PRINSCHEN), denn verschiedene Studien zeigen das wenn bei moderaten Alkoholkonsum im Kampftrinkermodus zusätzlich noch eine rosafarbene Brille getragen wird, die Gefahr sich bis auf die Knochen zu blamieren exponentiell ansteigt, die Gefahr sich am nächsten Morgen daran zu erinnert aber im gleichen Maße abnimmt. Alles gut also. Die wunderschöne deutsche Phrase, sich im Zweifel dann doch „alles schön saufen“ zu können hat uns so manche schwere Stunde schadlos überstehen lassen, wo andere sich in Arbeit und Selbstverleugnung schon langen verloren hätten. Wenn in unserem Kulturkreis jede Freude ohne Alkohol künstlich ist, dann sind wir in unserem Zufriedenheitsparadoxum gefangen. Wenn du uns wirklich kennenlernen willst, betrinke dich mit uns. Das ist alte stolze Tradition da wo WIR herkommen. Viel zu verlieren hat du im Übrigen nicht, es sei denn du hängst im philosophischen Sinne an deine Unschuld. Du Schmuddelkind! Ja, Ihr Elfengleichen Vernunftmenschen werdet am Ende natürlich mit dem Finger auf uns zeigen, mit euren 87 Jahren in voller Tracht und bespeckt mit Glückseligkeit, gespornt im Tofuharnisch. Ihr werdet gewinnen, so wie das gute immer hier auf Erden siegt, aber Obacht, bedenkt, was das mit Alkoholismus zu tun hat, denn die Rechnung wird von uns gezahlt, Ihr Vollpfosten!  PROSIT!

 

STE                                                                        

29.08.1980/Europa/weiblich/grünblaue Augen

„Durchtriebenes treues Weibstück mit ungebändigter slawischer Seele“

Stefanie Krome verbrachte Ihre Kindheit in der Stadt Hildesheim wo sie wohlbehütet aufwuchs. Das änderte sich mit dem Erreichen des Jungfrauenalters in den späten 90er.Jahren drastisch und in der Form, dass das kleine Ding den Horden der schon damals in Auflösung begriffenen Post Punks verfiel. Der Oi stand vor der Tür sozusagen. Die Durchschnittsnote ihres Abiturs litt unter den Eskapaden, deren zahlreiche hier nur eine mit Stolz erwähnt werden soll, die Chaostage im August 1995 in Hannover. Scheiss Bullen! Egal, aus den Tiefen der NO!Future Generation heraufgestiegen wurde erst eine zweijährige Ausbildung zur Heilerzieherin abgeschlossen, worauf eine dreijährige Ausbildung im Handwerk zur Steinbildhauerin folgte. Nach dem Gewinn einiger Stipendien der Europäischen Union zwecks Kulturaustausch mit Italien erfolgte 2005 der Umzug dorthin, nach Carrara/Italien. Aufnahme des Studiums an der Akademie der bildenden Künste in Carrara mit Abschluss 2012, Aufbaustudium und Spezialisierung im Fachbereich Skulptur ABK Carrara mit Abschluss 2018. Erasmus Austauschstudium über sechs Monate mit der Universität Leipzig in Deutschland. Während des Studiums nahm sie an zahlreichen Bildhauersymposien teil, u. a. in Thailand, Indien, Italien, Mexiko, Österreich, Griechenland, Rumänien, Belgien, China, Schottland, Israel, San Marino u.a. Projekte und Ausstellungen bleiben in diesem Kontext unerwähnt. 2016 Gründungsmitglied der FAC in Carrara.

Der warmherzigen Kühle eines nordischen Mädchens vermochte die südliche Sonne auch nach Jahren nichts anzuhaben. Unverstellt und echt. Wahl-Italienerin, dennoch. Wenn sie, genervt von der Provinz und in Ermangelung weitreichenderer teutonischer Kameradschaft das Heim oder Fernweh plagt, nimmt sie Reißaus und geht auf Reisen. Egal wo hin, bloß weg aus der Marmorstadt. Dank dieser Exit Strategie lädt sie Ihren Drang immer wieder auf und kann sich inspiriert der Sache hingeben, der Kunst. Die Kunst. Der Vorteil im Ausland zu leben ist ein ganz eigener Blick auf die Menschen vor Ort und in der Heimat. Der nicht zu unterschätzende Nachteil hingegen, dass man in der Fremde nie wirklich ankommt und gleichzeitig seine eigenen Wurzeln verblassen. Und das für immer. Kulturelle Zwitterwesen statt kosmopolitische Platzhirsche! Oder eine für immer getriebene, schwierige Entscheidung. 

 

DO

20.11.1977/Europa/männlich/braune Augen

„Ungeschlagener WodkaBummBumm Champion Russland-Frankreich-Deutschland in Jerusalem/Oldtown 2014“
Dominik Stahlberg durchlebte harte Zeiten in der Ghetto-Peripherie der norddeutschen Provinz auf die hier nicht näher eingegangen wird. Alles änderte sich zum Guten 1995 auf einer nicht politisch aber semikriminellen Veranstaltung in seiner Landeshauptstadt. Da nun ausgestattet mit einer schönen Frau, ausgebildet im Steinhauhandwerk und mental restauriert folgte er dem Befehl die Heimat zu verlassen. Als Teil eines ausgeklügelten Belohnungsverfahren bekam er 2007 seinen ersten Hund, einen italienischen Hütehund mit Namen Ragnar. 2012 war ein außergewöhnliches Jahr für Stahlberg, denn er durfte das erste Mal eine Italienerin küssen. Als Silbermann hält er sich strippen ziehend im Hintergrund, niemand weiß etwas Genaues. Als sicher gilt das er im Gründerzirkel der FAC in Carrara involviert, der NO!art Bewegung nicht abgeneigt und sich offiziell als Assistent auf Lebenszeit bezeichnet

 

INVoLVED ARTIsT

Erika GAO  Chinese Graphic Designer, more

 

VOICES

Die FronteAcciaioCromato, der Name ist Programm, möglicherweise entlehnt dem Fernsehkanal PINK666. Ein Künstler Duo des Chromstahls gewachsen in einer zwanzigjährigen Kollaboration. Ein Paar, beruflich und privat nach der Machart “Gott machte und packte sie zusammen“. Zwei eigenständige Charaktere aufgebrochen aus dem kalten Deutschland mit einer Idee im Kopf, einer Idee in rosa. Rosa, die Farbe des Lebens, die intime Farbe. Eine Farbe die weich oder brutal seien, in diesem Fall jedoch brutal ist. Ein besonderer Fall zweier Individuen, Deutsche, Bildhauer(80 %), Post Punks, Biertrinker, No! Futures. Zwei junge (wer Kunst macht bleibt immer jung) die mit der Gründung der Fronteacciacromato FAC entschieden haben aus den Abgründen Carraras emporzusteigen. FAC, eine phonetische Erinnerung an diejenigen die denken das die Mechanismen des Kunstmarktes ein Selbstzweck sind, doch lieber vor der Tür ihres Studios zu bleiben sollen, weil unfähig die getragene Botschaft ihrer Arbeiten zu entschlüsseln Arbeiten, wo PINK dominiert. “Marmor rosa patiniert! Ein Sakrileg!“, so denken viele die aber nicht wissen das in der Antike, bei den Griechen die Skulpturen und Bildnisse farblich gefasst waren, und erst später, verblichen in den Zeiten, wiederentdeckt durch die Renaissance die Plastiken als Beispiel der klassischen (weißen) Kunst in unsere Geschichte eingingen. Mist! FAC voran! Voran mit PINK, sodass unserer Augen in eine neue Wahrnehmung katapultiert werden, die auf den ersten Blick zwar niedlich und harmlos daherkommt, um später die groteske aufzuzeigen, derer wir alle aufsitzen. Eine Anklage gegen die Ignoranz, den verfaulenden Kunstmarkt mit ihren von Vorurteilen zerfressenden Mitläufern. Und den ganzen Rest.

MARCO CIRILLO PEDRI, CARRARA 2017

 

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